Wir sind stolz auf unsere Mühle

Von Anna-Maria Kramer

Ochtrup. Freitagabend, gegen 20 Uhr, Gaststätte Zur alten Mühle: Die Mühle geht uns alle etwas an nicht nur den Eigentümer, betont Hermann Nobbenhuis, seit Jahren Besitzer der Ochtruper Bergwindmühle und eröffnet damit die Informationsveranstaltung zur Gründung des Fördervereins Bergwindmühle Ochtrup.

18 Männer mit großem Interesse an der Instandhaltung eines Teils der Ochtruper Geschichte haben sich an diesem Abend zusammengefunden. Ich bin hier aufgewachsen, habe hier schon gespielt und bin einfach stolz auf unsere Mühle, sagt Norbert Paßlick. Franz Holtmann, der mit 81 Jahren der Älteste in der Runde ist, geht es nicht anders: Schon als Schüler bin ich mit einem Sack voll Getreide zur Mühle gekommen, um dort mahlen zu lassen. Timo Lenderich hingegen hat eher familiäre Gründe für seinen Eintritt, denn seiner Familie gehörte einst die Windmühle.

Im Jahr 1888 haben Nobbenhuis Großeltern dann die Mühle für einen Preis von 2000 Taler gekauft. Seitdem ist sie im Familienbesitz. Hermann Nobbenhuis liegt es am Herzen, diese alte Tradition zu bewahren, und darum soll sich jetzt ein Förderverein kümmern. Es ist besonders wichtig, dass die Arbeit auf mehrere tatkräftige Schultern verteilt wird, macht André Nobbenhuis, der 37-jährige Sohn des Mühlenbesitzers, deutlich. Da die Mühle seit 1955 nicht mehr in Betrieb ist, somit kein Geld mehr erwirtschaftet und die Instandhaltung besonders teuer ist, wird zu den künftigen Aufgaben der Vereinsmitglieder auch das Ansprechen von Sponsoren gehören. Mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von rund 24 Euro kann nämlich nur das Gröbste bezahlt werden. Außerdem wird es die Aufgabe des zukünftigen Vereins sein, sich um die Pflege der Mühle zu kümmern und die Organisation von besonderen Veranstaltungen, wie dem Mühlentag, zu übernehmen. Für jeden aus der Umgebung, der sich dafür interessiert, bietet Nobbenhuis auch eine Ausbildung als Windmüller an, bei der man den Umgang mit der unter Denkmalschutz stehenden Windmühle lernt. Es ist wichtig, dass die Mühle, auch wenn ich später aus gesundheitlichen Gründen mal nicht mehr soviel anpacken sollte, weitergeführt wird, unterstreicht Nobbenhuis.

Am 3. September (Sonntag) findet für alle Interessenten eine Führung durch die Bergwindmühle statt, um sich das zu fördernde Objekt einmal aus der Nähe anzusehen. Erst dann wird eine endgültige Entscheidung über die Vereinsgründung getroffen.





Montag, 14. August 2006 | Quelle: Tageblatt für den Kreis Steinfurt (Ochtrup)






Viel Interesse am künftigen Förderverein

Ochtrup - "Wir machen hier heute eine Mühlenbegehung, damit alle wissen, was auf sie zukommt", sagt Müller Hermann Nobbenhuis. Er schiebt im Inneren der Bergwindmühle Holzteile hin und her und erklärt seinen Zuhörern die Wirkung dieser Maßnahme. Die anwesenden Männer hören ihm aufmerksam zu, schließlich sind sie alle zukünftige Mitglieder des Fördervereins der Bergwindmühle. Einige von ihnen wollen sogar selbst die Müllerausbildung absolvieren. Ihnen ist mittlerweile klar, dass man mit diesem Ziel kein Sportmuffel sein darf, denn je höher man in der Mühle hinaus will, desto steiler werden auch die Treppen.

Ganz oben angekommen, werden die Mühlenfreunde dann aber mit einem wunderbaren Ausblick belohnt und können sogar die Burg Bentheim sehen. Hermann Nobbenhuis ist bis jetzt noch der einzige Experte in der Runde und erklärt den Interessierten die Mechanik. Das Starten, der Betrieb und auch das Abbremsen der Mühle stehen heute auf dem Stundenplan, Die Beherrschung der Mühle erfordert Wissen, das man nicht in einigen Stunden vermitteln kann.

Aus diesem Grund wird die Ausbildung der Müller auch rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Hier werden die Teilnehmer nicht nur alles Nötige lernen, um mit der Mühle umgehen zu können, sondern sich auch über die verschiedenen Holzarten oder Schädlinge informieren. Mittlerweile haben sich 32 Mühlenfreunde als zukünftige Mitglieder des Fördervereins angemeldet. Wie viele von ihnen aktiv als Müllerauszubildende einsteigen, wird sich erst im nächsten Monat herausstellen.

Hermann Nobbenhuis freut sich über die große Resonanz auf seinen Aufruf und ist optimistisch, den Erhalt der Bergwindmühle mit dem Verein auf lange Zeit sichern zu können. Auch die zukünftigen aktiven und passiven Vereinsmitglieder sind überaus positiv gestimmt. "Es interessiert mich, wie sich die Mühle im Laufe der Zeit entwickelt hat", erzählt beispielsweise Konrad Weßling. "Das Interesse ist nach wie vor ungebremst", sagt auch Norbert Paßlick.

Genau, wie viele andere der Mühlenfreunde, ist er schon von Kindesbeinen an mit der Bergwindmühle verbunden. "Heute hat man ja auch wieder gesehen, wie viel Arbeit in so einer Mühle steckt. Das kann eine Person fast gar nicht alleine leisten", so Paßlick. - Christiane Bode

Dienstag, 05. September 2006 | Quelle: Münstersche Zeitung (Ochtrup)






Für die Zukunft sind wir gerüstet


Von Hanna Paßlick

Ochtrup. Wenn alles so bleibt, dann könnten unsere Flügel schon Weihnachten wieder da sein. Windmüller Hermann Nobbenhuis erklärte seinen Zuhörern, die am Freitagabend zur konstituierenden Versammlung des neu gegründeten Fördervereins Bergwindmühle in der Gaststätte Nobbenhuis erschienen waren, was nun mit den vom Sturm beschädigten Flügeln seiner Mühle geschieht. Er betonte: Die engagierte Firma hat reichlich Erfahrung im Bau solcher Flügel wir können uns darauf verlassen.

Der Müller begrüßte zur ersten offiziellen Sitzung des Vereins viele neue Mitglieder, darunter auch einen Windmüller aus Oldenburg. Er möchte die Förderer der Ochtruper Mühle in ihrer Arbeit unterstützen. Auf den Verein werden in Zukunft Aufgaben wie Öffentlichkeitsarbeit, die Pflege der Außenanlagen oder die Sanierung der Mühle zukommen. Aber dafür sind wir gerüstet, so Mühlenbesitzer Hermann Nobbenhuis. Unter den Mitgliedern des Fördervereins, die sich für den Erhalt der Mühle einsetzen, gebe es glücklicherweise Statiker, Ingenieure, Zimmerleute, Dachdecker und Schlosser, so dass alle Arbeiten innerhalb der Mühle vom Verein selbst übernommen werden können.

Neben der Wahl eines Vorstandes stand am Freitag auch die Vorstellung der Schulungsunterlagen auf dem Programm. Die hatte Nobbenhuis eigens für die Vereinsgründung erstellt. Sie machen deutlich, wie sich die Bergwindmühle bei unterschiedlichen Wind- und Wetterlagen verhält und vermitteln den Neulingen auf diesem Gebiet einen Einblick in die verschiedenen Mühlenarten und ihre Funktionen.

Zum ersten Vorsitzenden wurde an diesem Abend Johann Bischop gewählt, der sich bei den Mitgliedern für das in ihn gesetzte Vertrauen bedankte. Die weiteren Aufgaben übernehmen Heinz Nobbenhuis (stellvertretender Vorsitzender), Norbert Paßlick (Schriftführer), Ewald Mai (Schatzmeister), Timo Lenderich (Mühlenwart), Thomas Eiling und Stefan Kippelt (stellvertretende Mühlenwarte), Ullrich Teschner (Ehrenvorsitzender), Hermann Nobbenhuis (Mühlenbesitzer).






Montag, 04. Dezember 2006 | Quelle: Tageblatt für den Kreis Steinfurt (Ochtrup)